Neue Ausstelung versetzt Besucher in ein Zugabteil, in dem sie Mitreisende aus verschiedenen Epochen treffen – von Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart und eine fiktive Zukunft
Das Nationalmuseum hat sich in den vergangenen Jahren zu einem modernen Ort entwickelt, an dem Geschichte auf neueste Technologien trifft. Mit Virtual Reality, Augmented Reality und digitalen Führern erleben Besucher Geschichte heute auf völlig neue Weise.
Seit dem 1. Juli 2025 lädt nun ein neues Highlight in der Dauerausstellung „Geschichte“ im ersten Stock zur virtuellen Zeitreise ein: Das Projekt „Schritte des Fortschritts“ versetzt die Besucher mithilfe von VR-Brillen in ein Zugabteil, in dem sie Mitreisende aus verschiedenen Epochen treffen – von Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart und eine fiktive Zukunft. In fiktiven, aber tiefgründigen Gesprächen diskutieren historische Persönlichkeiten über den Sinn des elektrischen Lichts, die Organisation von Arbeit sowie Chancen und Risiken technischen Fortschritts.
Dank 360°-Videos begegnet man etwa dem Erfinder František Křižík und dem Komponisten Antonín Dvořák (1890), dem Unternehmer Tomáš Baťa und der Schauspielerin Olga Scheinpflugová, Ehefrau von Karel Čapek (1930), sowie dem Wissenschaftler Jaroslav Heyrovský und dem Schauspieler Jan Werich (1960). Diese Gespräche sind gespickt mit Humor, Ironie und einer gewissen Distanz. Am Ende steigen zwei Roboter mit ein, die zeigen, dass der Blick auf die Menschheit und ihren Fortschritt durchaus unterschiedlich sein kann – menschlich oder künstlich.

„Schritte des Fortschritts“ bietet nicht nur ein beeindruckendes visuelles Erlebnis, sondern auch eine Einladung zum Nachdenken über Fortschritt, der selten linear verläuft und oft von Fehlern begleitet ist. Über Technologien, die uns verändern, und über uns selbst, die wir versuchen, mit diesen Veränderungen Schritt zu halten – oder sie vielleicht auch zu bremsen. Denn der Mensch lebt gerade von seinen Widersprüchen.
Die Ausstellung entstand in Kooperation des Nationalmuseums mit den Firmen 3dsense, s.r.o. und R.U.R. Postproduction. Sie ist eine weitere virtuelle Attraktion des Hauses, die Besucher über die App „Museum in der Tasche“ (Muzeum v kapse) erleben können. Nationalmuseum | Národní muzeum Praha
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Foto: Nationalmuseum | Národní muzeum Praha